Die Sanierung der Burgruine WeißensteinNoch1995warenvonderBurgruinekaummehralsderaufeinerhohenFelsenklippeerrichtete Bergfried,sowiezweibereitsakuteinsturzgefährdete,etwa4Meterhohe,andieFelsenwestlich unterhalbdesBergfriedsgelehnteMauerresteerkennbar.WeitereMauerzügewarenfürden interessiertenBurgbesucherallenfallsinFormvonwallartigenBodenerhebungenerkennbar.Dass auchdieumliegendenFelsklippenindieBurganlageeinbezogenwaren,konntemanandiversen Mauerrestensehen,diedaunddortausdenFelsspaltenlugten.DerKunstdenkmälerbundvon1907 charakterisiertedenWeißensteinalseinekleine,abgelegeneBurganlageimdichten,unwegsamen Wald nordwestlich von Friedenfels. DieBefürchtung,dassvomWahrzeichendesSteinwaldesbaldnichtmehrvielzusehenseinwürde, alsderebenfallsschonmarodeBergfried,führtensowohlbeiderGesellschaftSteinwaldiaPullenreuth e.V.alsauchbeimEigentümerderBurgruine,demBaronv.Gemmingen-HornberginFriedenfels,zu derEinsicht,dasshierschnellesHandeln gefragtsei.Ausdenfolgenden GesprächenerwuchseinKonzept,das eineNotsicherungdervomEinsturz bedrohtenMauerzügevorsah.Am8. September,demTagdesOffenen Denkmals 1996, wurde das Projekt erstmals der Öffentlichkeit vorgestellt. ImVorfeldderSanierungsmaßnahmenangestellteArchivforschungenfördertenzweiBildquellenüber daseinstigeAussehenderBurgWeißensteinzutage.EshandeltsichumzweiKartenminiaturenaus derZeitnachderMittedes16.Jahrhunderts.EinefandsichinderPlansammlungdesStaatsarchivs Amberg;diezweiteimZentralarchivderTschechischenRepublikinPrag.DieAmbergerAnsichtzeigt denWeißensteinaussüdwestlicherRich-tung,währenddiePragerMiniaturdie NordansichtderBurgvorAugenführt. BeideZeichnungenzeigeneine weitgehendeÜbereinstimmunginden dargestelltenBauteilen,wenndieseauch perspektivischverschobenundstilisiert erscheinen.AufderrechtenSeitederPragerMiniatur,alsoimWestendesBurgareals,erscheintein kleines,miteinemSatteldachversehendesGebäude.Wahrscheinlichhandeltessichumdasbeiden SanierungsarbeitenandieserStelleentdeckteTorhausderBurgWeißenstein.Eigentlichdürfte dasselbevonNordenhergarnichtsichtbargewesensein,daesausdieserRichtungvoneinem hohenFelsgebildeverdecktist.DerZeichnerreduziertejedochdieDarstellungseinerMiniaturaufdie markantenGebäudederBurgundverzichteteaufdieAndeutungdernatürlichenFelsgebilde.Aufder AmbergerAnsicht,diesichebenfallsaufdiestilisierteDarstellungderArchitekturbeschränkt,erscheintdiesesGebäudefolgerichtigaufderlinkenSeite,ähnelthierinseinerGestaltabereher einemRundturmmitKegeldach.InderöstlichenNachbarschaftzumTorhausstelltdiePrager Kartenminiaturdenhochaufragenden,mitzweiFensterreihendargestelltenBergfrieddar.Links danebenerscheinteinGebäudemitdreiFensteröffnungenineinemmächtigenStufengiebel.Die AmbergerAnsichtpräsentiertdenBergfriedalsdasbeherrschendeArchitekturelementdes Burgkomplexes;mitseinemmächtigenZeltdachüberhöhtderselbealleanderenGebäudeteile. AllerdingsschiebtsichhierindenRaumzwischenTorhausundBergfriedeingroßesGebäudemit Zeltdach,vondemeineGiebelwandundeinTeileinerTraufseitezusehensind.Hierhandeltessich wohlumdasaufderPragerMiniaturmitStufengiebeldargestellteGebäude,dasvondergewählten PerspektiveaussicherlichgrößtenteilsvomBergfriedverdecktgewesenwar.Denöstlichen Abschluss desBurgarealsbildetaufbeidenAnsichteneinTurmmitvermeintlichrundemGrundriss.Aufder PragerMiniaturbedecktihneinauseinemZinnenkranzwachsendesspitzesKegeldach.Die Amberger ZeichnungstelltihnalseinsehrkomplexesBauwerkmiteinemverjüngtenTurmaufbaudar,der ebenfallsmiteinemspitzenKegeldachversehenist.DassessichbeidenDarstellungenaufden beidenKartenumkeineFantasiegebildehandelt,beweistderVergleichvonanderendaraufabge-bildetenGebäudenmitderenheutigemBauzustand.SogibtetwadieAmbergerKartedas ThumsenreutherSchlossweitgehendinseinenheutigenFormenwieder.DiewichtigsteBestätigung erhieltdieAuthentizitätderhistorischenAbbildungenjedochdurchdasErgebnisderGrabungenim Zuge der Sanierungsarbeiten auf dem Weißenstein.ImNordenundNordwestenwirdderWeißensteinvombinnenseitigenGeländeüberhöht.Hieristder BurganlageeinflacherGrabenmiteinemAußenwallvorgelagert.DieserläuftimSüdwesteninein mäßigabfallendesHanggeländeaus,indemmehrerevorgelagerteWallanlagenauszumachensind. AufdieserSeiteliegtinetwa150MeternEntfernungdiesogenanntePlaggeisterquelle,diefürdieWasserversorgungderBurgeinewichtigeRollespielte,daes bishernichtgelang,innerhalbderBurgmauerneinenBrunnenzulokalisierenunddortwahrscheinlichnuraufgefangenesRegenwasserzurVerfügungstand.Auf derOstseitewardieBurgdurchdieausdemmitzahllosenkleinenundgroßenSteinbrockenübersätenSteilhangaufsteigendenFelsmassendes"Weißensteins" natürlichgeschützt.ImBereichderNordwest-SpitzedesBurgarealsüberquerteineaufdenalten,gemauertenBrückenpfeilernerrichteteHolzbrückeden BurggrabenundführtzudemerstimZugederRestaurierungsmaßnahmenindenletztenJahrenwiederentdecktenHauptzugangderBurg,zumTorhaus.Dieses wurdeimHeft9/2001derSchriftenreihe"WiramSteinwald"vonSilviaCodreanu-WindauerundKarlSchnieringerausführlichbeschrieben.ÜberdieFunktionund zum Aussehen des Gebäudes heißt es dort: "DieUntersuchungderaufgefundenenMauerresteundderarchäologischenSchichtenlieferteeineVielzahlvonInformationenüberdieeinstigen SperreinrichtungenunddenTorverschluss.BesondersdieEinrichtungenfürdieZugbrückezeugenvontechnischerRaffinesse:DiesekonntevordemBurgtor hochgezogenwerdenundbildeteimhochgeklapptenZustandeinenzusätzlichenäußerenTürverschluss.UmdenReibungswiderstandsogeringalsmöglichzu haltenwurdedieZugbrückeaufdünneneisernenAchsengelagert;dieingroßeSteinblöckegebettetwaren.DemgroßenGewichtderetwa2mausladendenund wohlausschwerenBohlengezimmertenBrückewurdeeinGegengewichtentgegengesetzt.DiesesGegengewichtschafftemandadurch,dassdieBrückesichüber dieDrehachsehinausetwaeinenMeterweitindasInneredesTorturmsfortsetzte.DerindenTorturmeinschlagendeTeilderBrückewarwohlzusätzlichmit großenSteinenbeschwert,dieunterderhölzernenBrückenkonstruktionfestgebundenwaren.Bei AufziehenderBrückesenktesichdiesesGe-gengewichtineine "Unterfahrt", die als Meter tiefes Untergeschoss unter der Fahrebene archäologisch nachgewiesen ist.EinzelheitendesZugmechanismus',wiedieLagederAufzugswindeunddieFührungderKetten,sindaufdemWeißensteinnichtmehrnachzuvollziehen,können abervonanderenBurganlagenabgeleitetwerden.Esistdavonauszugehen,dassdieBrückean Kettenhing,diedurchMauerschlitzeindasersteObergeschossdes Torturmsgeführtwurden,wosich die Winde befand.DaseigentlicheBurgtorlaganderRückseitedesTorbaus,vondessenObergeschossausman eingedrungenenAngreifernnochmalsschwerzusetztenkonnte.Die2,20mbreiteToröffnung,unten durchdieRadabweiserauf1,90mverschmälert,konntedurchTürflügelverschlossenwerden,deren AchsesichanderOstseiteaneinemindenBodeneingelassenenSteinnochabzeichnet.Das TürscharnierbestandinsehrurtümlicherWeiseauseinemderTüreangearbeitetenDrehzapfen,der untenineinerausdemFelsengehauenenrundenVertiefung,einer"Pfanne",geführtwurde,obenvon einer aus der Wand vorkragenden, durchbohrten Steinplatte.ImgeöffnetenZustandlehntederTürflügelamFelsen.Esistanzunehmen,dassdasTor,wie allgemeinüblich,voninnenmiteinemodermehrerenSperrbalkenzuverriegelnwar.Diese SperrbalkenwurdenineinenRiegelkanalzurückgezogen,fürdessen AufnahmesichdievomTorhaus im rechten Winkel nach Westen abgehende Burgmauer anbot." NachdemPassierendesTorhausesgelangtmanaufgerademWegindensüdlichenZwinger,also denzumBurgfelsenansteigenden,teilweisemithohenSchuttbergenangefülltenRauminnerhalbder äußerenRingmauer.DiesewirdvoneinerPfortedurchbrochen,dieaufkürzestemWegdas Wasserholenvonder"Plaggeisterquelle"ermöglichte.SogarderSteinmitdenVertiefungen,indenen sichdieuntereneisernenTürangelnderPfortedrehten,wurdeimSchuttgefundenundwiederan seinenaltenPlatzeingesetzt.DerweitereWeginsBurginnereführtnachdem TorhausineinemscharfenKnicknachlinks.DortwurdeeinenatürlicheFelsspalteals Durchgangerweitert.MeißelspurenzeugennochvonderArbeitandieserkünstlichgeschaffenenPassage.DienördlicheäußereRingmauerwirdvonzwei SchießschartenundeinerweiterenPfortedurchbrochen.Interessantist,dassschonvorderRenovierungderWanderwegdiesePfortebenutzte,umdiesich damalsnurnochalsflacheErderhebungabzeichnendeäußereRingmauerzupassieren.ÜbermächtigeSchutthalden,diesichüberdenZwinger,dieinnere RingmauerunddeninnerenBurghofemporzogen,gelangtederWandererdamalszuderaufdenBergfriedführendenBesteigungsanlage.NunistderZwinger wiedervomSchuttbefreitundwirktwieeinuntererBurghof.Eine Treppenanlage,dievonhierzumerhöhtliegenden,vonderinnerenRingmauereingeschlossenen innerenBurghofführte,konntenichtnachgewiesenwerden.AuchkonnteninderinnerenRingmauer,soweitsiesichnocherhaltenzeigte,keinerleiÖffnungen festgestellt werden. Die Frage nach der historischen Zugangssituation zum inneren Burghof bleibt somit ungeklärt.Noch1498erinnertesichderMüllerStephanHabaußzuTrevesenandieErzählungdesalten"Seghans"zuThumsenreuth,welcherihmberichtethatte,"dasder NothaftandiesemSloßannderstnithat,dann denStainhawffen,vnddieRinckmaueristnit sein,vndIchge-denngk,dasdasgeschloßerst istgebawtworden,vndistvornichtsannderst gewesn,danneinplochwergk".NachAdalbert BuslbedeutetdieBezeichnung"Blochwerk"eine TurmburgmiteineminBlockbauoderFachwerk aufgeführtenObergeschoss.Damitbeschrieb deralte"Seghans"alsodieGestaltdes Bergfriedsundcharakterisiertedenselbenals KeimzellederBurgWeißenstein.Zumälte-sten BestandderAnlagegehörtewohlnochderam FussedesBurgfelsensgelegene,vonder innerenRingmauergeschützteinnereBurghof. Anfangswarmandavonausgegangen,dass sichinnerhalbdiesesinnerenBurghofesein Gebäudebefundenhabenmüsse,weshalbdas Arealden Arbeitstitel"HausNr.1"erhaltenhatte. LeiderkonntenbeiderSanierungkeine AnzeichenfüreineInnenbebauunggefunden werden.DieäußereRingmauerundwohlauch dasals"HausNr.2"bezeichnete,imBereichder mächtigenFelsformationöstlichdesBergfrieds gelegeneWohngebäude,wurdenwahrscheinlich erstum1340errichtet,dennam25.Juli1339 hatteAlbrechtXI.NothaftvonBurggrafJohann vonNürnbergdieErlaubniserlangt,"dievest Weizzenstein",dieindesBurggrafenHerrschaft undGewaltgelegensei,zu"pawenvndbezzern" wie er mag. ImOstenwirdderinnereBurghofvoneinem mächtigenFelsmassivabgeschlossen.Die daraufsichtbarenMauerrestezeigen,dass diesesnatürlicheFelsgebildeeinmalinein größeresGebäudeeingebundenwar.Ältere Leutekonntensichnocherinnern,dasssichin derdiesenFelsendurchziehendenSpalteein gemauerterBogenbefand.BeimAbtragenderaufdeminnerenBurghoflagerndenSchuttmassenkamenschließlichdieResteeinesgemauertenToreszum Vorschein,dessensicherlicheinstmalsvorhandenesGewände,vondemsichimSockelbereichebenfallsnochder"Negativabdruck"erhaltenhatte,nachder ErinnerungbefragterPersonenrundbogigrekonstruiertwurde.DerBauzeitim14.JahrhundertunddembildlichüberliefertengotischenStufengiebelentsprechend, wäre jedoch eher an ein ehemals spitzbogiges Portal zu denken. Die tatsächliche ursprüngliche Form wird sich jedoch nicht mehr klären lassen. NachdemPassierendesgemauertenBogensvermittelteinekünstlicherweiterteFelsspaltedenZugangzumInnerendesehemaligenWohngebäudes.Hier kommtmanineinennachSüdengeöffnetenfreienRaum,deraufdenübrigenSeitenvonFelsmasseneingeschlossenist.EinenatürlicheFelsspalteaufder Nordseitewurdevermauert;hierwurdederuntereBereicheinesSchlitzfenstersentdecktundsaniert.SensationellwardieEntdeckungeinesKellergeschossesin diesemBereich.Beim AusräumendersichandieFelsenlehnendenSchutthaldentatsichplötzlichein LochimBodenauf,durchwelchesSandundSteingrusindieTieferieselte.Nachdervorsichtigen ErweiterungderÖffnungwurde-zurgrößtenÜberraschungaller-einnochintaktesGewölbesichtbar, dassichspäteralseinüberwölbterKellerabgangerweisensollte.DerdarananstoßendeKellerraum warursprünglichebenfallsmiteinemTonnengewölbeüberwölbtgewesen,vondemsichaufderOst- undderWestseitenochdieGewölbeansätzeerhaltenhaben.WährendvonNordenzuZugangzum Kellererfolgt,enthältdiefeldseitiggerichteteSüdmauereineLichtscharte.DieseSüdmauerscheint vor eine ältere Mauer gesetzt, die im Innenraum des Kellers noch in etwa 20 cm Höhe sichtbar ist.IndiesemInnenbereichwardasWohngebäudeüberdemKellergeschossmindestensvierEtagen hoch.ÜberdenKellerabgangführtnuneinhölzernerSteghinweg.Dort,wojetzteineHolzleiterzu einer Aus-sichtsplattformemporführt,wurdenbeidenSanierungsarbeiteneinesteinerne Treppenstufe unddieSchwellemitdenseitlichenGewändeansätzeneinerTürgefunden.DieimoberenBereich diesesAufgangesvorhandenensteinernen,zumTeilausdemFelsenherausgearbeiteten Treppenstufen,sindOriginalbefunde.So warauchdiesesFelsplateau,welches eineherrlicheAussichtnachSüden vermitteltundheutemiteinemeisernen Geländerabgesichertist,indas Wohngebäudemiteinbezogen. FelsbearbeitungenzeigenvorallemaufderNordseitedieLagederehemaligenMauernan.Beiden SanierungsarbeitenwurdeninallenBereichendesWeißensteinszahlreicheKeramikscherbenund andereGegenständeausderehemaligenAusstattungderBurggefunden,dieindieZeitvom12./13. Jahrhundertbisindas16.Jahrhundertdatiertwerdenkönnen.AufdiesemFelsplateaukamenauch verkohlteHolzbalkensowieÜberrestevonverschiedenenKachelöfenzumVorschein,dievorallem aus dem 15. und 16. Jahrhundert stammen. WendetmanseinenBlickzurücknachWesten,erblicktmandienochmitumfangreichemMauerwerk behaftetenFelstürme,welchediewestlicheGebäudewandzuminnerenBurghofhinbilden.Überdem DurchgangzuminnerenBurghofzeigtsichdiehiersenkrechtnachobenverlaufendeFelsspaltekaminartigausgearbeitet.DochhandeltessichhierumkeinenRauchabzug,sondernumein Treppenhaus,welchesdenZugangzudenoberenEtagendesWohngebäudesvermittelte.Obenauf demFelsenkonnteeinschmaler,zwischenzweiparallelverlaufendenMauerzügenverlaufenderGang miteinigeninRichtungBergfriedführenden,heuteimNichtsendendensteinernenTreppenstufen freigelegtwerden.HierbeihandeltessichumdenhistorischenVerbindungsgangzumhoch aufragendenBergfried.BeiderFreilegungdiesesGangeswurdenunterzahlreichenanderenKeramikbruchstückenauchdienochrelativguterhaltenenÜberreste einesseltenen,tönernenWaldhornsausdem15./16.Jahrhundertgefunden.DieinnerederbeidenparallelverlaufendenMauernzeigteinerechteckigeNische,bei deressichwahrscheinlichumdieÜberresteeinesechtenKaminshandelt. Außerdemistsiemitdemhiernochvorhandenen AnsatzdersüdlichenGebäudemauer verbunden.BeimBergfried,dendieQuellevon1498alsKeimzellederBurganlagecharakterisiert,handeltessichumeinenaufeinerhohenFelsenklippeerrichteten unregelmäßigenSechseckbau.DerTurmweistsorgfältigbearbeitetes,zueinemgroßenTeilausBuckelquadernaufgeführtesMauerwerkauf.Allerdingsweisen MauerresteaufeinemdemheutigenBergfriedimWestenvorgelagertenFelsvorsprung,sowiedasindiesemBereichdesTurmesandersgearteteMauerwerk daraufhin,dassderBergfriedursprünglicheinmalgrößergewesenseinmuss.WannundauswelchemGrund(z.B. einteilweiserEinsturz)derUmbauvorgenommenwurde,istallerdingsnichtbekannt.ImZugederSanierungwurde derbisaufeineHöhevonetwa5,50MeternnochimOriginal-MauerwerkerhalteneTurmmitimSchuttgefundenen, aufgrundihrerBeschaffenheiteindeutigzumBergfriedgehörigenSteinquadern,umetwa2Metererhöht.Umauch KinderndenAusblickvonderinnerhalbderMauerbrüstunggelegenen,ausAhornholzgezimmerten Aussichtsplattformzuermöglichen,wurdeninderAufmauerung"Mauerausbrüche"freigelassen,dieden Ruinencharakter des Bauwerks unterstreichen. Dennordöstlichen AbschlussderBurgWeißensteinbildeteinindieäußereRingmauereingebundener Turm. Aufden historischenKartenminiaturenisteralsRundturmdargestellt;beidenSanierungsarbeitenkamjedocheinGebäude mitetwahufeisenförmigemGrundrisszutage.DabeikonntenimfreigelegtenParterrezweiZugängeerschlossen werden.AufderWestseitekonntederVerlaufderMauerdurchdieindenFelseneingearbeitetenWiderlager rekonstruiertwerden.Überraschendzeigtesichhier aucheineindenFelseneingearbeiteteTürschwelle. DieseführtewahrscheinlichzueinemGebäude,das sichinnerhalbdernördlichenRingmauer,imBereichder Mauerpfortebefand.EineGrundmauer,dieetwas westlichdieserPfortefreigelegtwurdeundheutenoch alsWegstufesichtbarist,gehörtewohleinstzudiesem Gebäude.DereigentlicheZugangzumTurmlaginder geradenMaueraufderSüdseite.AnderNordostseite desTurmesistdieMauervoninnenherpfeilerartig verstärkt.Diesweistaufeinegrößerestatische BelastungindiesemBereich(z.B.durcheinen vorkragenden Erker in der Höhe des Turmes) hin. NachdiesenimZugederSanierungderBurgruine gewonnenenErkenntnissen,kanndieBehauptungdesKunstdenkmälerbandes,dassessichbeim WeißensteinumeinekleineundunbedeutendeBurganlagegehandelthabe,wohlnichtmehraufrecht erhaltenwerden.EinstwardieBurgderMittelpunkteineransehnlichenHerrschaft.Heuteistder WeißensteineinvielbesuchtesAusflugsziel,daskünftigsicherlichdesöfterenalsKulissekultureller Veranstaltungendienenwird.DassdiesegeschichtsträchtigeRuinefürdieBesuchererlebbar gemachtwurdeundauchunserenNachkommenerhaltenbleibenwird,istvorallemdemvorbildlichenEngagementderGesellschaftSteinwaldiaPullenreuthe.V. und des Freiherrn Eberhard von Gemmingen-Hornberg, dem Besitzer des Weißensteins, zu verdanken.Verfasser: Harald Stark, Kulmbach