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  Letzte Aktualisierung am 14.07.2019
 
 
 
  Archäologische Funde auf dem Weißenstein
  Ziel
  der
  Sanierungsarbeiten
  sollten
  dabei
  die
  Sicherung
  der
  vorhandenen
  Mauerbestände
  sein,
  wie
  auch
  eine
  Veranschaulichung
  der
  ehemaligen
  Bebauung
  der 
  Befestigungsanlage.
  Zu
  diesem
  Zweck
  wurden
  1997
  und
  1998
  gezielt
  Sondagen
  an
  der
  Ringmauer,
  im
  ehemaligen
  Torbereich
  wie
  auch
  im
  Burginneren
  durch-
  geführt;
  die
  dabei
  geborgenen
  archäologischen
  Kleinfunde
  erhielt
  zunächst
  das
  Referat
  Oberpfalz
  des
  Bayerischen
  Landesamtes
  für
  Denkmalpflege
  in
  Regensburg. 
  Dank
  der
  Mitfinanzierung
  durch
  die
  Gesellschaft
  Steinwaldia
  konnte
  im
  Winter
  1998/99
  mit
  der
  Sichtung,
  wissenschaftlichen
  Katalogisierung
  und
  der
  zeichnerischen 
  Dokumentation
  der
  Funde
  begonnen
  werden.
  Durch
  die
  Katalogisierung
  wurde
  ein
  Überblick
  über
  das
  vorhandene
  Fundmaterial
  gewonnen,
  der 
  Aufschluss
  gibt
  über 
  die zeitliche Einordnung der Funde und damit der Begehungszeit der Burganlage. Sie dient als Basis für wissenschaftliche Unter-suchungen.
  Die
  Masse
  des
  Fundgutes
  bildet
  die
  Keramik.
  Bei
  der
  Sichtung
  der
  rund
  3.000
  Gefäßbruchstücke
  zeigte
  sich,
  dass
  es
  sich
  zum
  überwältigenden 
  Teil
  um
  unglasiertes 
  Hafnergeschirr
  handelt;
  glasierte
  Keramik
  tritt
  nur
  zu
  einem
  verschwindend
  geringen
  Prozentsatz
  auf.
  Die
  bei
  wenigen
  Gefäßbruchstücken
  vertretenen
  einfach 
  ausgestellten
  Randbildungen
  bis
  hin
  zu
  einfachen
  Lippenrändern
  weisen
  diese
  Keramikart
  noch
  dem
  hohen
  Mittelalter,
  wohl
  der
  Zeit
  des
  12.
  und
  13.
  Jahrhunderts 
  zu.
  Die
  übrige
  Gefäßkeramik
  zeigt
  das
  im
  Spätmittelalter
  allgemein
  übliche
  Spektrum
  an
  Topf-
  und
  Schüsselformen.
  Zur 
  Abdeckung
  dienten
  auf
  dem
  Weißenstein
  meist 
  glockenförmige Deckel, so ist in einem Fall auch ein Flachdeckel belegt. 
  Einen
  ganz
  erheblichen
  Anteil
  machen
  Ofenkacheln
  aus.
  Hierbei
  finden
  sich
  in
  geringer
  Zahl
  einfache
  becherförmige
  Kacheln.
  Daneben
  überwiegen
  aber 
  sogenannte Schüsselkacheln. 
  Neben
  der
  Vielzahl
  an
  Keramikfunden
  tritt
  das
  Glas
  in
  den
  Hintergrund,
  da
  zumeist
  nur
  wenig
  aussagekräftige
  Fensterglasbruchstücke
  aus
  leicht
  grünlichem 
  Waldglas geborgen wurden.
  Unter
  den
  Metallfunden
  finden
  sich
  neben
  der
  Vielzahl
  an
  Nägeln
  auch
  Stücke,
  die
  man
  auf
  einer
  Burganlage
  erwarten
  muss.
  Zu
  diesen
  zählen
  die
  eisernen 
  Armbrustbolzen,
  die
  zu
  Geschossen
  der
  im
  15./16.
  Jahrhundert
  üblichen
  Waffe
  gehörten.
  Auf
  berittene
  Bewohner
  der
  Burg
  deuten
  Hufeisenfunde
  hin,
  aber
  auch 
  Eisensporn. Eines der wenigen Fundstücke aus Bronze ist eine steilovale Gürtelschnalle mit flachem Querschnitt, die durch Rillen verziert wurde.
  Den
  sicherlich
  herausragendsten
  Keramikfund
  stellt
  aber
  ein
  eindeutiges
  Blasinstrument
  dar.
  Das
  fragmentarisch
  in
  mehrere
  Teile
  zerbrochene
  Fundstück
  lässt
  sich 
  zweifelsfrei
  zu
  einem
  Waldhorn
  ergänzen.
  Derartige
  Keramikinstrumente
  stellen
  eine
  ausgesprochene
  Seltenheit
  dar
  und
  werden
  erst
  in
  jüngster
  Zeit
  durch 
  archäologische Funde weiter bekannt. 
  Neben
  diesen
  Fundstücken,
  die
  allgemein
  dem
  Hausrat
  und
  der
  Wohnkultur
  zuzurechnen
  sind,
  fanden
  sich
  im
  Fundmaterial
  auch
  Stücke,
  die
  direkt
  auf
  die 
  Anwesenheit
  von
  Kindern
  hinweisen.
  Zunächst
  handelt
  es
  sich
  hier
  um
  einen
  aufwendig
  nachmodellierten
  Frauenkopf
  und
  dem
  Torso
  einer
  kleinen
  Frauenfigur
  aus 
  feinem
  weißen
  so
  genannten
  Pfeifenton.
  Hier
  handelt
  es
  um
  eine
  eine
  Kruselerpuppe.
  Ebenfalls
  zum
  Spielzeug
  ist
  eine
  tönerne
  Murmel
  zu
  rechnen.
  Außerdem 
  wurden Bruchteile von Minitaturgefäßen gefunden, die von Kindern zum Spielen benutzt wurden.
  Unter
  den
  Kleinfunden
  befanden
  sich
  auch
  29
  aus 
  Tierknochen
  gedrehte
  Ringlein
  einer
  sogenannten
  Paternosterschnur.
  
  Ebenfalls
  aus 
  Tierknochen
  wurde
  die
  halbe 
  Griffschale eine Messers gefertigt. 
  Ein Teil der Funde kann im Ausstellungsraum der 
  Glasschleife Arnoldsreuth
  /
  Gemeinde Pullenreuth besichtigt werden.
  
 
  Ein Ausschnitt der Funde
 
 
   
 
 
   
 
 
   
 
 
   
 
 
   
 
 
   
 
 
   
 
 
   
 
 
   
 
 
   
 
 
   
 
 
   
 
 
  Textauszüge aus den Artikeln von Dr. Eleonore Wintergerst, M. A. in den Bänden 7/10/12 “Wir am Steinwald” der Gesellschaft Steinwald (siehe auch Infomationen)